Osterkerze 2013

Das Leben feiern – Gott zur Ehre

Wie schmeckt Feiern?

Vielleicht ist das eine sonderbare Frage. Das Wort „Feier“ löst ganz unterschiedliche Gefühle aus, aber auch einen Geschmack?

Auf die Frage, wie feiern denn schmeckt, habe ich eine Menge unterschiedlicher Antworten bekommen:

·     süß
·     nach Sauerbraten
·     fröhlich
·     nach Spätzle mit Soß’
·     in meiner Kindheit: Nudelsuppe oder Grießklößchensuppe.

Vielleicht getraute sich das keiner, aber ich denke, dass zum Feiern für viele auch ein gutes Glas Wein dazugehört.

Wein gehört auch zum Feiern und das nicht nur bei uns.
Davon spricht auch die Bibel an mancher Stelle:

„Der Wein erfreut des Menschen Herz“ heißt es in Psalm 104, 15.
Und Jesus benutzt das Bild vom Weinstock für sich selbst (Johannes 15, 1-8). Brot und Wein verbindet er im Abendmahl fest mit seiner Gegenwart und Erinnerung.

Wenn ich, was in der Zwischenzeit selten geworden ist, einen alten Weinstock zu sehen bekomme, bin ich immer fasziniert von dem knorrigen und oft gewundenen Holz: fest und eigenwillig, mit Charakter, kein glatter und angepasster Stamm – aber kraftvoll und verlässlich.

Auf unsere Osterkerze ist ein solcher Weinstock zu sehen.Der Stamm hat sich geöffnet und zeigt „seinen Kern“. Im „Kern“, dem Holz ist das Wasserleitungsgewebe. Es versorgt durch seine Verbindung zur Erde die Pflanze mit dem notwendigen Wasser. Dieses Holz hat die Form eines gekreuzigten Jesus. Er hängt nicht am Holz, er ist das Holz.

Der Stock muss aber nicht selbsttragend sein, sondern wird durch einen Pfahl gestützt.
Der Pfahl hat ein offenes oberes Ende und geht direkt in den Himmel über. An ihm ist ein Draht verankert. Durch Pfahl und Draht entsteht optisch ein Kreuz.

Jesus hängt nicht an diesem Kreuz, sondern wird dadurch gestützt.
Diese Verbindung von Holz und Stütze erlaubt es den Reben zu wachsen und zu gedeihen. Alle Jahreszeiten findet man zur gleichen Zeit an diesem Weinstock: Junge Triebe, Blüten, unreife und reife Trauben am Stock und schon geerntete Früchte auf Herbstlaub. Auch einen Becher Wein kann man finden. Er ist nicht sparsam gefüllt, sondern fließt über: kein Zeichen für Unachtsamkeit, sondern ein Bild für Leben in Fülle.

Gott, als umsichtiger Weinbauer, hat für das Gedeihen seiner Reben so gut gesorgt, dass jede dieser Reben ihn durch ihr Leben und Gedeihen ehrt: Feiern schmeckt eben auch nach Trauben und einem guten Glas Wein!

Angelika Kopp                     Zurück(Archiv)