Gott lässt sich finden

Der Anspruch, dass das Jahresthema für das aktuelle Kirchenjahr sich in der Osterkerze wiederfinden sollte, war nicht ganz einfach zu befriedigen. Weil die Erstkommunion unter dem Thema „Spurensucher Gottes“ steht, gab es auch eine Verbindung zum Begriff „Spuren“ und damit zu einem Lied, das wir leider viel zu selten singen. Vielleicht weil Detlev Jöcker zum Text von Reinhard Bäcker eine sehr schöne, aber nicht ganz einfache Melodie geschrieben hat. In diesem Lied steckt noch viel mehr, als die wenigen Motive, die nun auf der Kerze zu finden sind. Aber es sollte auch nur ein Versuch sein, die vielfältige Bilderwelt des Lieds zu übertragen. Beim Betrachten ist trotzdem das Lied die beste Orientierungshilfe.

 

 

 

 

Wenn mir einer die Frage stellt
nach Osterspuren in unsrer Welt
muss ich nicht schweigen,
will ich ihm zeigen, wo und wann
heute geschieht, was damals begann,
als Ostern seinen Anfang nahm.

Wo einer dem andern neu vertraut
und mit ihm eine Brücke baut,
um Hass und Feindschaft zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

Wo einer im Dunkeln nicht verstummt,
sondern das Lied der Hoffnung summt,
um Totenstille zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

Wo einer das Unrecht beim Namen nennt
und sich zu seiner Schuld bekennt,
um das Vergessen zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

Wo einer das Unbequeme wagt
und offen seine Meinung sagt,
um Schein und Lüge zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

Wo einer gegen die Ströme schwimmt
und fremde Lasten auf sich nimmt,
um Not und Leiden zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

Wo einer dich aus der Trägheit weckt
und einen Weg mit dir entdeckt,
um hohe Mauern zu überwinden,
da kannst du Osterspuren finden.

                        Reinhard Bäcker

Wer mag, kann nun auf Spurensuche gehen!

Angelika Kopp                 Zurück(Archiv)