Bibliolog

Was ist ein Bibliolog?

Ein Bibliolog ist eine spezielle Methode sich in einer Gruppe mit der Bibel auseinanderzusetzen. Die Bibel wird durch die teilnehmenden Menschen „zum Sprechen gebracht". Schlüsselbegriffe des Bibliologs sind das schwarze und das weiße Feuer. Das schwarze Feuer sind die Buchstaben des Textes, also das konkret aufgeschriebene und gelesene Wort; das weiße Feuer, ist das, was vom schwarzen Feuer in den Gedanken der Leser und Zuhörer entsteht. Die Methode des Bibliolog dient der Entfachung des weißen Feuers.

Ablauf:

Nach einer Erklärung der Methode und einer thematischen Einführung sowie der Aufforderung, sich in die Zeit und den Ort des ausgewählten Bibeltextes zu versetzen, wird ein Stück dieses Textes vom Leiter vorgelesen. Die Teilnehmer werden dann aufgefordert, sich in eine Person, die an dieser Stelle in der Bibel vorkommt, zu versetzen und die Sicht, die Gefühle dieser Person auszudrücken. Der Leiter wiederholt diese Aussagen nochmal für die Allgemeinheit und es kann eine weitere Person eine Aussage machen. Das Ganze ist freiwillig und keine Antwort kann falsch sein, sie wird nicht bewertet. Nachdem ein weiteres Stück des Bibeltextes vorgelesen wird, wiederholt sich das Ganze. Zum Schluss wird der ganze Text im Zusammenhang vorgelesen und die Teilnehmer wieder in die Gegenwart „zurückgeholt".

Entstehung:

Die Methode des Bibliologs geht auf Peter Pitzele, einen jüdischen Psychodramatiker und Literaturwissenschaftler zurück. Er hat den Bibliolog Ende des letzten Jahrhunderts entwickelt.
In Deutschland ist der Bibliolog seit Anfang des Jahrhunderts vornehmlich in der evangelischen Kirche und dann auch bei den Katholiken bekannt geworden.